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Die Stoßzeit ''T'' (auch ''dt'') ist die Zeit von Kontaktbeginn bis Kontaktende bei einer Kollision.<br> | Die Stoßzeit ''T'' (auch ''dt'') ist die Zeit von Kontaktbeginn (»time zero«) bis Kontaktende bei einer Kollision.<br> | ||
Bei der Auswertung der [[AGU]]-Versuche hat sich gezeigt, dass die messtechnische Bestimmung gar nicht so trivial ist. Der Stoßbeginn wird ab Erstkontakt der Stoßstangen bestimmt. Das Stoßende wird entweder über den Nulldurchgang einer Fahrzeuglängsbeschleunigung oder über den Punkt, bei dem die Längsbeschleunigungen beider Fahrzeuge unter 0,5 g abgefallen sind, bestimmt. Welches Ereignis zuerst eintrifft, wird herangezogen<ref name = "Projektbericht">[[DTC]] / [[AGU]]: Fahrzeugbelastungen bei Heck-Crashs im niedrigen Geschwindigkeitsbereich. Projektbericht, Zürich / Vauffelin, Mai 2003</ref>.<br> | Bei der Auswertung der [[AGU]]-Versuche hat sich gezeigt, dass die messtechnische Bestimmung gar nicht so trivial ist. Der Stoßbeginn wird ab Erstkontakt der Stoßstangen bestimmt. Das Stoßende wird entweder über den Nulldurchgang einer Fahrzeuglängsbeschleunigung oder über den Punkt, bei dem die Längsbeschleunigungen beider Fahrzeuge unter 0,5 g abgefallen sind, bestimmt. Welches Ereignis zuerst eintrifft, wird herangezogen<ref name = "Projektbericht">[[DTC]] / [[AGU]]: Fahrzeugbelastungen bei Heck-Crashs im niedrigen Geschwindigkeitsbereich. Projektbericht, Zürich / Vauffelin, Mai 2003</ref>.<br> | ||
Bei [[AZT]]-Versuchen wurde die Kollisionsdauer anhand einer Schwelle von 0,2 g bestimmt. | |||
Für ein einfaches Feder-Masse-Modell lässt sich die Periodendauer bei bekannter [[Steifigkeit]] ''c'' und Masse ''m'' aus der Kreisfrequenz berechnen (vergleiche auch [[Handbuch Verkehrsunfallrekonstruktion|hier]], 2. Auflage, S. 330):<br> | Für ein einfaches Feder-Masse-Modell lässt sich die Periodendauer bei bekannter [[Steifigkeit]] ''c'' und [[Masse]] ''m'' aus der Kreisfrequenz berechnen (vergleiche auch [[Handbuch Verkehrsunfallrekonstruktion|hier]], 2. Auflage, S. 330):<br> | ||
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Wolff<ref>Wolff, H.: [[Möglichkeiten und Grenzen der Wahrnehmbarkeit leichter PKW-Kollisionen]]. Dissertation, 1992, p. 87</ref> grenzte die "Dauer kollisionsbedingter Beschleunigungen" bei leichten Anstößen zwischen 0,1 – 0,8 s ein. | |||
===Streifkollisionen=== | ===Streifkollisionen=== | ||
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* 2010 #3 [[Analyse der zeitlichen Beschleunigungsverläufe bei Fahrzeugkollisionen]] | |||
* 2014 #5 [[Unfallanalytische Parameter bei Heckkollisionen ermittelt anhand einer Auswertung von AZT-Crashtests]] | * 2014 #5 [[Unfallanalytische Parameter bei Heckkollisionen ermittelt anhand einer Auswertung von AZT-Crashtests]] | ||
Aktuelle Version vom 29. Juni 2020, 13:26 Uhr
Impact time, Contact time or Contact period
Stoßzeit / Stosszeit (auch Stoßdauer, Kollisionsdauer, Kontaktzeit oder Kontaktdauer)
Definition
Die Stoßzeit T (auch dt) ist die Zeit von Kontaktbeginn (»time zero«) bis Kontaktende bei einer Kollision.
Bei der Auswertung der AGU-Versuche hat sich gezeigt, dass die messtechnische Bestimmung gar nicht so trivial ist. Der Stoßbeginn wird ab Erstkontakt der Stoßstangen bestimmt. Das Stoßende wird entweder über den Nulldurchgang einer Fahrzeuglängsbeschleunigung oder über den Punkt, bei dem die Längsbeschleunigungen beider Fahrzeuge unter 0,5 g abgefallen sind, bestimmt. Welches Ereignis zuerst eintrifft, wird herangezogen[1].
Bei AZT-Versuchen wurde die Kollisionsdauer anhand einer Schwelle von 0,2 g bestimmt.
Für ein einfaches Feder-Masse-Modell lässt sich die Periodendauer bei bekannter Steifigkeit c und Masse m aus der Kreisfrequenz berechnen (vergleiche auch hier, 2. Auflage, S. 330):
[math]\displaystyle{ T = 2\pi \sqrt{\frac{m}{c}} }[/math]
Die Kompressionsphase tk dauert dann etwa 1/4 der vollständigen Schwingung.
Achtung: T wurde hier als Formelzeichen sowohl für die Stoßzeit als auch die Periodendauer verwendet. Beide dürfen nicht verwechselt werden!
Wertebereich
Auffahrkollisionen
- ungebremst: min. 78 ms, max. 147 ms, Durchschnitt 115 ms[1]
- gebremst: min. 88 ms, max. 124 ms, Durchschnitt 109 ms[1]
- HS_99: 178 ms[2]
- 0,11 s bis 0,17 s (Mittelwert 0,12 s)[3]
Zweidimensionale Kollisionen
Wolff[4] grenzte die "Dauer kollisionsbedingter Beschleunigungen" bei leichten Anstößen zwischen 0,1 – 0,8 s ein.
Streifkollisionen
Bei Streifkollisionen (wie hier, Versuch A1) wurden auch Stoßzeiten > 0,3 s (nach Videobildauswertung) bestimmt.
Kompressionszeit
Restitutionszeit
Beiträge im VuF
- 2010 #3 Analyse der zeitlichen Beschleunigungsverläufe bei Fahrzeugkollisionen
- 2014 #5 Unfallanalytische Parameter bei Heckkollisionen ermittelt anhand einer Auswertung von AZT-Crashtests
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 DTC / AGU: Fahrzeugbelastungen bei Heck-Crashs im niedrigen Geschwindigkeitsbereich. Projektbericht, Zürich / Vauffelin, Mai 2003
- ↑ 2017 #5 Besonderheiten aus der Crashserie HS 01 bis HS 128
- ↑ 1999 #1 Freiwilligen-Versuche zur Belastung der Halswirbelsäule durch Pkw-Heckanstöße
- ↑ Wolff, H.: Möglichkeiten und Grenzen der Wahrnehmbarkeit leichter PKW-Kollisionen. Dissertation, 1992, p. 87